Trofino-Infoabende

2024

Schwieriges Wetter – Top Leistung Raufuttereffizienz steigern

  • Grundfutter wird auf dem Betrieb produziert
  • Grundfutter (Raufutter oder Grobfutter)
  • Heu/ Emd/ Stroh/ Weidefutter/ Silagen/Grünhafer etc.
  • Gras der Wiesen und Weiden – Weide, Silage oder Dürrfutter
  • trockenes Erntegut: kürzere Häcksellänge
  • feuchtes Erntegut: längere Bestandteile
  •  “Einverleibungsarbeit abnehmen“ – Höhere Futteraufnahme ( bzw. TS) durch Angebot von gehäckselten Grundfutter
  • oberirdische Teile (Stängel, Blätter, Blüten, Samen) von Futterpflanzen – die ihr Wachstum bzw. ihre Entwicklung noch nicht abgeschlossen haben
  • Futterwert stark abhängig von der Pflanzenart, botanischen Zusammensetzung, Vegetationsstadium, Vegetatationsbedingungen
  • hoher Gehalt an Gerüstsubstanzen -> Strukturkohlenhydrate (Rohfaser)
  • im Jungen Stadium reich an Mineralstoffen, Provitamin, Vitaminen
  • oberirdische Teile (Stängel, Blätter, Blüten, Samen) von Futterpflanzen – die ihr Wachstum bzw. ihre Entwicklung noch nicht abgeschlossen haben
  • Futterwert stark abhängig von der Pflanzenart, botanischen Zusammensetzung, Vegetationsstadium, Vegetatationsbedingungen
  • Wassergehalt von 65 -85%
  • hoher Gehalt an Gerüstsubstanzen -> Strukturkohlenhydrate (Rohfaser)
  • im Jungen Stadium reich an Mineralstoffen, Provitamin, Vitaminen
  • Grünpflanze sind in der Regel Fettarm
  • Mischbestand – abhängig von Vegetationsbedingungen; Zeitpunkt der Nutzung
  • Vegetative Stängel/ Halm/ Blätter nehmen ab
  • Generative Blüten/ Samen nehmen zu
  • REGEN, REGEN, REGEN
  • Wenig Sonne
  • geringe Einlagerung von Energie und Protein
  • ungenügende Vitaminisierung
  • Teilweise zu viel Futter – viele Weidereste
  • Futterqualität im Durchschnitt relative gut  – auch in den Hanglagen, es wurde aber viel belüftet
  • Rohprotein (RP)
  • Rohfaser (RF)
  • Rohasche (RA)
  • Zucker
  • NEL
  • APDE/APDN
  • PME/ PMN
  • Strukturwert
  • Sel minéreaux

Hemicelulose/ Cellulose

  • Rohfaserabbau – Zelluloseanteile – Acetat (Essigsäure)

Good news: Milchfett wird aus flüchtigen Fettsäuren Essigsäure und Körperfettreserven gebildet

 

Lignin

  • Unverdaulicher Anteil – nur Pilze können Lignin abbauen
  • dieser Anteil nimmt mit zunehmendem Alter der Pflanze zu
  • Begrenzt den Futterverzehr

Hemicellulose/ Cellulose/ Lignin

NDF: soll <500 g /kg TS

NDF: max: 607 g /kg TS

NDF: min: 460 g /kg TS

Cellulose/ Lignin

ADF: soll <300 g /kg TS

ADF: max: 346 g /kg TS

ADF: min: 245 g /kg TS

Lignin

ADL: soll <35 g /kg TS

ADL: max: 39 g /kg TS

ADL: min:  20 g /kg TS

Situation 2024

RF: soll 234-287 g /kg TS

RF: max: 310 g /kg TS

RF: min: 21o g /kg TS

  • Mikroorganismen den Sprosspilzen
  • verstoffwechseln verschiedene Kohlenstoffquellen z.B. Glucose, Galaktose
  • Förderung der laktatverwertenden und/oder der cellulolytischen Mikroorganismen
  • Stimulation des Celluloseabbaus, Verbesserung der Verdaulichkeit
  • reduzierte Laktatkonzentration plus zunehmender Produktion von Freien Fettsäuren ->Stabilisierung des Pansen-pH-Wertes
  • Steigerung der Bakterienzahl und des Proteingehaltes
  •  (verminderter Ammoniakkonzentration und erhöhtem mikrobiellen Proteinfluss)
  • Steigerung der Futteraufnahme (um 0,5 bis 1 kg TM/Kuh/Tag) -> Milchleistung
  • dient nicht dazu gravierende Fütterungs- und Managementfehler zu korrigieren bzw. zu eliminieren

SW: Teilchenlänge, spezifisches Gewicht, Mahlwiderstand sowie die Art und Abbaugeschwindigkeit der Kohlenhydrate 

  • feinere Bestandteile werden schneller gefressen; kürzere Verweildauer in den Vormägen

Situation 2024

Sollte in der Gesamtration 1 je kg/TS – also mit KF

SW: ist 3.2 je kg TS

Milchfettgehalt:

6000kg Milch  4.6%  276kg Milchfett

8000kg Milch  3.5%  280kg Milchfett

 

8000kg Milch  4.0%  320kg Milchfett

10’000kg Milch  3.2%  320kg Milchfett

Sammelbegriff für Mineralstoffe, Spurenelemente und evtl. enthaltene Erde.

Zu viel Asche: RA

  • Energiemangel durch eine verdünnte Energiedichte
  • Fehlgährungen
  • Heu -> Schimmelbildung (Erde konserviert Feuchte)
  • Silage -> Puffer -> Siliergut säuert schlechter -> Buttersäure entsteht
  • Reduktion der Futteraufnahme
  • Beeinträchtigung der Pansenflora
  • z.T. Gesundheitsschäden durch Clostridien

z.T. Gesundheitsschäden durch Clostridien

  • bilden Gase, Giftstoffe und Sporen
  • nimmt eine Kuh Clostridien über verdrecktes Futter auf, vermehren sie sich in ihrem Verdauungstrakt und werden als Sporen ausgeschieden – Spätblähungen im Käse

Gesundheitliche Folgen

  • Durchfall
  • Lähmung der Pansen-Darm-Motorik d.h. – die Wiederkautätigkeit sistiert – z.T. Pansen- oder Darmblähungen
  • z.T. Symptome eines Darmverschlusses (eingedickter Pansen- und Darminhalt, kein Mist mehr) mit starken Bauchschmerzen (Kolik)
  • Klauenrehe
  • Festliegen, Schock, plötzliche Todesfälle

Situation 2024

RA: soll 95-115 g /kg TS

RA: max: 161 g /kg TS

RA: min: 61 g /kg TS

Erdhaufen von z.B. Wühlmäusen

starkem Mäusebefall -> 25 bis 80 Tonnen Bodenauswurf pro Hektar im Jahr ausgehen

Fallen und/ oder Sitzstangen für Greifvögel

zu tief eingestellte Erntemaschinen

Stoppellänge von mindestens 7 cm nach dem Mähen

zu lückige Bestände

je lückiger – umso stärker spritzen Erdpartikel bei Regen auf (oder werden durch Wind aufgewirbelt)

  • Fahrspuren -> Bodenverdichtung/ Unebenheiten -> Risiko einer Verschmutzung höher

Feuchtigkeit beim Mähen

Regenwetter, Nebel oder starkem Tau verschmiert das Futter mit Erde

Mähaufbereiter ->  bei feuchtem Gras Risiko einer Verschmutzung grösser

Fahrsilos: Zufahrt sollte trocken sein (Reifenverschmutzung)

zu späte Ausbringung von Stallmist oder dicker Gülle

Stallmist: kompostiert/verrottet und fein ausgebracht

Gülle:

  • dünnflüssig (TM-Gehalt unter 5%)
  • in kleinen Gaben (weniger als 25m³/ha)
  • unmittelbar nach der Ernte
  • mit Schleppschlauch an Schatten legen

Ziel: Dichte und grasreiche Wiesen

  • Abschleppen und Walzen im Frühjahr
  • Übersaat mit standortangepassten Futtergräsern

Verschmutztes Grundfutter ist das teuerste Futter überhaupt

  • Erntekosten
  • wird nicht gern gefressen
  • schlechte Tiergesundheit
  • Leistungssenkung

Der Faktor «Mensch» spielt eine wichtige Rolle hinsichtlich der Verschmutzung

Rohprotein (RP)

Proteinbewertung Stufe Ration

  • APDE

Absorbiertes Protein im Darm, das aufgrund der verfügbaren Energiemenge aufgebaut werden kann

  • APDN

Absorbiertes Protein im Darm, das aufgrund des abgebauten Rohproteins aufgebaut werden kann

  • die effektive APD-Versorgung der Kuh entspricht dem kleineren der beiden Werte -> Im Beispiel APDN
  • bedeutenden Einfluss: Blatt – Stängel – Verhältnis
  • weniger Blattmasse – weniger Rohprotein
  • die junge Pflanze ist proteinreicher da die Stickstoffaufnahme im Jugendstadium der Pflanze dem Aufbau der Pflanzenmasse voraus eilt
  • mit steigender N-Düngung erhöht sich der Rohproteingehalt in der Pflanze
  • ein hoher Leguminosen- und Kräuteranteil kann den Rohproteingehalt im Gemenge positive beeinflussen (HEU-EMD)

Situation 2024

RP: soll 105- 157 g /kg TS

RR: max: 163 g /kg TS

RP: min: 72 g /kg TS

APDE: soll 80-94 g /kg TS

APDE: max: 99 g /kg TS

APDE: min: 70 g /kg TS

APDN: soll 67 -101 g /kg TS

APDN: max: 104 g /kg TS

APDN: min: 45 g /kg TS

Berechnete Grösse:

  • PMN (mikrobielles Protein, wenn N limitierend ist)
  • PME (mikrobielles Protein, wenn Energie limitierend ist)

Effektiv produziert wird jedoch nur der niedrigere Wert. In einem Fall bleibt im Pansen Energie übrig, im anderen Rohprotein in Form von Ammoniak.

Situation 2024

RP: soll 105- 157 g /kg TS

RR: max: 163 g /kg TS

RP: min: 72 g /kg TS

APDE: soll 80-94 g /kg TS

APDE: max: 99 g /kg TS

APDE: min: 70 g /kg TS

APDN: soll 67 -101 g /kg TS

APDN: max: 104 g /kg TS

APDN: min: 45 g /kg TS

  • Gleichgewicht von Protein- und Energiezufuhr im Pansen PME = PMN
  • das gleiche wie APDE – APDN (Stufe Ration)
  • anzustreben ist ausgeglichenes Verhältnis oder ein mässiger Eiweissüberschuss

In Wiesenfutter und seinen Konservierungsprodukten nimmt das PMN mit fortschreitendem Vegetationsstadium viel rascher ab als das PME.

  • Stadien 3 und 4 = PMN < PME (RP-Mangel im Pansen)
  • dieser Mangel tritt bei Silage später auf als beim Dürrfutter
  • Blattreiche Pflanzenmasse bildet viel Zellsaft – reichlich wasserlösliche Kohlenhydrate -> Zucker
  • bis zur Blüte vermindert sich die Konzentration an wasserlöslichen KH
  • Zuckergehalt ist abhängig von der Pflanzenart
  • Gräser 60- 290 g /kg TS
  • Leguminosen 30-80 g /kg TS (Luzerne etc.)
  • zunehmende Verlagerung des Zuckers aus der Blattmasse in die generativen Pflanzenteile in Form von Stärke

Sammelbegriff für verschiedene Gifte, die von unterschiedlichen Schimmelpilzarten produziert werden.

  •  verursachen Aborte
  •  haben eine direkte Hormonwirkung
  •  andere wirken auf das Immunsystem oder antibiotisch
  •  lösen Krankheitsbilder aus – die auch andere Faktoren verursachen
  1. Verdauungs- und Stoffwechselstörungen
  2.   hohe Zellzahlen (Immundepression),
  3.   Mastitiden
  4.   Störungen der Eierstockdynamik und
  5.   vermehrt umrindernde Kühe (embryonaler Frühtod)
  • sind unsichtbar
  •  schmierigen bräunlichen, eventuell leicht rötlicher Kot
  •  grün oder blau verfärbte Futterklumpen – nicht zwingend an sichtbare Schimmelnester geknüpft
  • Schimmelpilze im Futterlager (= Sekundärkontamination)
  • Feldpilze überstehen den Silierprozess (= Primärkontamination)
  •  Mykotoxine sind sehr robust gegenüber Säure und Wärme
  •  pH unter 4 – Pilzstoren wachsen nicht

Situation 2024

  • je nach Region entweder
  • tiefe Proteingehalte – Einsatz Energiefutter
  • tiefe NEL-Gehalt – Einsatz von Proteinfutter
  • Rohfasergehalt (Lignin) wird schlecht gefressen
  • Aschegehalt Folgeerkrankungen im Auge behalten
  • Mineralstoff/ Leckeimer anbieten

Beeinflussbar

  • Botanische Zusammensetzung
    • Boden analysieren -> Pflanzengemenge auswählen
    • Höhe beachten > 900 m kein Raigras (eng. Raigras bis 1000 m)
    • Nutzungsart Weide – Mähweide
    • Nutzungsdauer 1-2-3 jährig Mischung
    • Bsp. M-/L-Mischungen 3 jährig
      • M = Mattenklee; L = Luzerne
      • je drei Varianten nach Wasseranteils im Bode
  • Saatzeitpunkt
      • so früh wie möglich – erwärmter, abgetrockneter Boden
      • je nach Mischung

Beeinflussbar

  • Saatzeitpunkt
    • so früh wie möglich – erwärmter, abgetrockneter Boden
    • je nach Mischung
  • Bodenbearbeitung
    • Striegeln, Striegeln, Striegeln
    • Beweiden
  • Schnittmanagement
    • Blatt – Stängel – Verhältnis beachten – > Futterwert

Beeinflussbar

  • Standortangepasste Beweidung
    • so früh wie möglich auf die Weide – drängen Kräuter zurück – Gras kann wachsen
    • Bodenprobe – Kalk ist der beste Dünger
    • Portionsweide – mehr Arbeit, Weide bleibt intakt
    • Tieranzahl an Fläche anpassen – Herbsttrittschäden vermeiden
    • extra Weidemischung verwenden
    • Lieber neuansäen als versuchen Lücken zu schliessen

Beeinflussbar

  • Standortangepasste Beweidung – Hang
    • parallel zum Hang (Portion)
    • Trittwege: unten Kühe reintreiben oben Kühe raustreiben
    • kleine Koppel, weniger Tiere weniger Reste
    • Striegeln, Striegeln, Striegeln
    • Überversorgung an NS flache Fläche – Unterversorgung (da wo es gebraucht wird) Hangfläche
    • Fressen am Hang und liegen (+ Mist auf flachen Flächen) – Abzäunen

Raigrasfähige Standorte <900m

  • Standortbedingungen
  • Nutzungsart
  • Nutzungsdauer
  •  Nutzungsintensität
  • Ertrags und Gehalt-reiche Futtergräser und Leguminosen; Raigras, Alexandriner Klee, Perserklee, Luzerne, Wiesenrispe

Nicht­raigrasfähige Standorte >900m

  • nass, feucht, trocken, plus höhere Lagen
  • Langandauernde Mischungen (Saatjahr und zwei oder mehrere Hauptnutzungsjahre)
  • Gräser von mittlerer Futterqualität
  •  aber an schwierigeren Standortverhältnissen besser angepasst
  • frühreifes Knaulgras, Rohrschwingel und Wiesenfuchsschwanz – je nach Wasserhaushalt und Boden

Gehalte im Raufutter – Resümee

  • nass, feucht, trocken, plus höhere Lagen
  • Langandauernde Mischungen (Saatjahr und zwei oder mehrere Hauptnutzungsjahre)
  • Gräser von mittlerer Futterqualität
  •  aber an schwierigeren Standortverhältnissen besser angepasst
  • frühreifes Knaulgras, Rohrschwingel und Wiesenfuchsschwanz – je nach Wasserhaushalt und Boden