Trofino-Infoabende

Weniger Stress - Mehr Leistung

Sie sind Herzlich eingeladen zu unseren diesjährigen Infoabenden

Previous slide
Next slide

Herzlich Willkommen !

Stress bei Milchkühen erkennen – Minimieren – und womit mehr Leistung erzielen.

Stressoren: 

  • Hitze
  • Strom
  • Fliegen
  • Neu-Eingliederung
  • nicht gerechte Ration
  • Oxidativer Stress

Stress ist eine Reaktion im Körper. Sie kann sowohl positiv wie auch negativ sein. Dies geschieht, wenn es eine erhöhte körperliche oder seelische Beanspruchung gibt. 

Bei Stress ist der Körper in einer Gefahrensituation. Der Körper bereitet sich aufs Kämpfen oder auf das Flüchten vor. Alle Sinne sind in erhöhter Alarmbereitschaft, sowie die Muskulatur, der Kreislauf. Man ist aufmerksamer und entscheidet schneller. 

In einem solchen Zustand wird das Hormon Adrenalin ausgeschüttet. Adrenalin bewirkt, dass der Blutdruck steigt und somit das Herz schneller schlägt. Zudem beschleunigt sich die Atmung. Der Fettabbau wird angeregt, da die Energiereserven verbraucht werden. Zudem wird Cortisol ausgeschüttet. Cortisol macht uns belastbar und fit. Wird Cortisol aber über einen längeren Zeitraum ausgeschüttet, so wird unser Alltag beschwerlich und stressig.​​

Wir und auch die Kühe können verschiedene Arten von Stress haben:

Was ist Stress?

Wir und auch die Kühe können verschiedene Arten von Stress haben:

  • Physiologischer Stress
  • Physikalischer Stress
  • Sozialer Stress

Zum einen gibt es den sozialen Stress, wenn Rangkämpfe stattfinden oder wenn die Tiere eine gestörte, ängstliche Bindung zum Menschen haben.Zum zweiten gibt es den physiologischen Stress, der mit einer falschen Rationszusammenstellung, mit einem Energiedefizit oder Krankheiten hervortritt.Zum Schluss können Haltungsfehler oder Überbelegungen zu physikalischem Stress führen.

Stressor: Hitze

Folgen:

  • Lahmheit im Herbst (stehen mehr) Ursprung Hitzephase im Sommer
  • Reduzierte Fruchtbarkeit -> stille Brunst
  • Leiden Galtkühe an Hitzestress – 
  • geben diese in der folgenden Laktation weniger Milch – vor allem wenn der Hitzestress kurz vor der Geburt eintrat
  • Geburtsgewicht durchschnittlich 4.4 kg leichter
  •  

Symptome:

  • reduzierte Futteraufnahme
  • reduzierte Wiederkautätigkeit – weniger Speichel (Pufferung)
  • Milchleistung kann um 20% einbrechen

Stressor: Strom

Symptome:

  • Plötzlicher Anstieg Zellzahlen – ohne erkennbare Euterentzündungsbefund
  • Kühe meiden eine Tränke?
  • Kühe betreten manche Bereiche im Stall nicht?
  • Neubau/Anbau/ Baustelle (auch ohne stromführende Leitungen)?
  • Kälber trinken vermehrt Harn? 

Lösungen:

  • Neu/ Umbau mit Spezialisten planen – Überprüfen
  • Verdacht? Fachmann hinzuziehen:

Stressor: Fliegen

Lösungen:

  • Regelmässiges reinigen von AMS/ Wartebereich
  • Ventilatoren über den Kühen
  • Ventilatoren von vorne
  • Fliegenfallen
  • Insektizide/  Larvizid

Symptome:

  • hohe Fliegenpopulation 20 Fliegen pro Tier

  • Auswirkungen auf  Melkstandbesuche, Milchleistung, Eutergesundheit

  • Übertragung von Keimen – Mastitis

Tipps bei hoher Population:

  • Stallreinigung – Kälberboxen und -ställe, sowie andere Tiefstreubereiche misten und Futterreste entfernen
  • Fliegenlarven: Schwimmdecke in der Gülle Rühren und Umpumpen zerstört Larven
  • Larvizid – sobald die ersten Maden im Frühjahr im Stall auftauchen – alle 2 Wochen Wiederholen
  • Nützlinge Schlupfwespen oder Güllefliegen
  • Frass- und Kontaktinsektizid:
  • Ohrenclips  Wirkstoff über 4-5 Monate
  • Pour-on-Verfahren (hält auch im Regen)

Stressor: Neu-Eingliederung

  • Rinder haben eine strenge Hierarchie
  • Für die neue Kuh eine Stresssituation
  • Neuer Stall
  • Weg von ihren «Freundinnen»
  • Behaupten gegen jede Kuh
  • Abläufe im Stall
  • Neue Krankheitserreger

Lösungen:

  1. Auf der Weide
  2. Neue Kuh einige Tage am gleichen Fressgitter fressen lassen, aber abgetrennt
  3. Besprüht die ganze Herde mit einem starken Geruch, damit alle gleich riechen (Apfelessig)
  4. Frühe Eingliederung (vier bis sechs Wochen vor dem Abkalben)
  5. Versorgung mit Spurenelementen, Vitaminen und Antioxidantien muss erhöht werden
  • Studien zeigen dass die Belegdichte einen höheren Einfluss auf den Pansen pH haben als der Faseranteil im Futter – 90% zu wenig Futter
  • Tiere ganz flächig mit Apfelessig einsprühen – bevor diese eingegliedert werden

 

Rinder haben eine strenge Rangordnung in der Herde. Alle Kühe kennen ihren Platz. Manchmal kann es zu Auseinandersetzungen kommen, aber grundsätzlich ist die Hierarchie gefestigt. Bei neuen Kühen in der Herde ist dies anders. Für sie ist nicht nur die ganze Herde neu, sondern auch der Stall. Sie musste die gewohnte Umgebung verlassen und ist nicht mehr bei ihren „Freundinnen“.

Die neue Kuh muss sich gegen alle Kühe, welche schon im Stall waren, behaupten. Die Abläufe im neuen Stall sind auch anders.

Erstkalbinnen werden das erste Mal gemolken und müssen sich auch noch an dies gewöhnen.

In jedem Stall gibt es neue oder andere Krankheitserreger. Das Immunsystem der Tiere muss diese abwehren und gegebenenfalls Antikörper bilden. Also ist eine neu Eingliederung nicht nur Stress für die Kuh, sondern auch für ihre Immunabwehr.

 

Um den Stress so klein wie möglich zu halten, gibt es einige Punkte, die beachtet werden können:

– Die Neu Eingliederung sollte auf der Weide stattfinden, denn dort ist genügend Platz zum Ausweichen.

– Bei einer Eingliederung im Stall sollten die Kühe schon einige Tage vorher am selben Fressgitter fressen, jedoch getrennt durch ein Gitter. So können sich die Kühe schon sehen, schmecken und die neue Kuh nimmt den gleichen Geschmack an und die anderen Kühe gewöhnen sich an den Geruch der neuen Kuh.

Denn Geruch spielt eine zentrale Rolle bei den Kühen, sie erkennen sich so wieder.

Daher könnte man auch die ganze Herde mit einem starken Geruch einsprühen, so riechen alle gleich.

– Zum Schluss ist die Versorgung mit Spurenelementen, Vitaminen und Antioxidantien wichtig. Im besten Fall wird die Versorgung erhöht, da ja auch das Immunsystem dem Stress ausgesetzt ist.

Stressor: Abkalbung

Lösungen:

  • Stressfreie Abkalbelinie
  • Viel Platz und Ruhe
  • Weiches, griffiges Liegebett
  • Starterbox
  • Ständige Kontrollgänge führen zur Ausschüttung von Cortisol
  • Zu frühes eingreifen
  • Dies wiederum unterbricht die Wehen à verzögert die Geburt

Bei der Abkalbung kann eine ständige Kontrolle der Kuh vom Landwirten zu Stress führen. Auch wenn der Landwirt zu früh in den Geburtsvorgang eingreift.

Dies führt zu einer Ausschüttung Cortisol. Cortisol unterbricht die Wehen und so wird die Geburt verzögert.

Um Stress bei der Abkalbung zu vermeiden, sollte eine Stressfreie Abkalbelinie gewährleistet sein.

Diese umfasst folgende Punkte:

– 2 Wochen vor dem Abkalben in die Abkalbebox, hier sollte das gleiche System sein, wie in der Laktation

– genügend Platz zum Liegen und fressen

– das Bett sollte weich aber trotzdem griffig sein

– ausserdem kann eine Starterbox den Stress beim ersten Mal melken verringern. So kann das Kalb in die Futterkrippe gelegt werden, die Kuh wird so aufstehen und sie kann gemolken werden, mit dem Kalb in der Nähe.

Stressor: Ration

  • Ungenügende Futtermittelqualität

  • Nicht optimales Fütterungsmanagement

  • Zu wenig Energie

  • Zu wenig Futter (Überbelegung)

  • Ungenügende Wasserqualität

Bei den drei (Galt / Laktation / Abkalberation) nicht optimal gestalteten Rationen, kann es im Stoffwechsel der Kuh zu Stress kommen. Dies kann bei einer ungenügenden Futtermittelqualität oder zu wenig Energie im Futter. Ausserdem kann das Management auch zu Stress führen.

Bei einer Überbelegung des Stalles kann es sein, dass das Futterangebot knapp ist. So müssen die Rangniedrigeren Tiere Hunger haben und können nicht genügend fressen.

Stress minimieren:

– so wenige Futterumstellungen wie möglich (Galt / Laktation / Abkalberation)

– eine optimale Versorgung mit genügend Energie und Protein in der Laktation

Lösungen

  • Wenig Futterumstellungen
  • Optimale Rationsgestaltung mit genügend Energie und Protein
  • Wasserqualität überwachen

Stressor: Oxidativer Stress

Zellen im Körper erneuern sich immer wieder (rund um die Uhr) – das soll auch so sein

Die Energie für die Erneuerung der Zellen kommt von diesen Zellen selbst. Da Energie produziert wird, gibt es auch Abfallprodukte, die freien Radikale.

Das ist alles ganz normal. Als Schutz vor den freien Radikalen stellt die Zelle selbst auch Antioxidantien her. Die Antioxidantien verbrauchen die Abfallprodukte und es entsteht nur Wasser und Sauerstoff, was ein idealer Vorgang in der Zelle ist.

Wenn die Zelle aber nicht genügend Antioxidantien hat, greifen die freien Radikale die Zelle an und sie wird beschädigt (siehe Abbildung.)

Auswirkungen von Stress

Stress bei Kälbern

Stress erkennen – Minimieren – Mehr Leistung erzielen

9156 Milchviehmineralstoff Antistress

Sie sind Herzlich eingeladen zu unseren diesjährigen Infoabenden

Frischer Wind im technischen Dienst des Trofino Teams

Adrian Brönnimann

Wir freuen uns Ihnen mitzuteilen, dass wir auf den 01.02.21 in der Person von Adrian Brönnimann aus Englisberg einen neuen technischen Leiter für den Tierfutterbereich engagieren konnten.

Adrian Brönnimann Ing. Agronom FH ist bei vielen noch in guter Erinnerung, hat er doch schon zwischen 2003 und 2009 als technischer Leiter für unsere Firma gearbeitet.

Später hatte er als Verkaufsberater noch einen kleineren Kundenstamm betreut, bis er dann auf Ende 2016 die Firma verlassen hat. Als guter Kunde von uns ist er aber stets ein «Teil» von Trofino geblieben. Jetzt hat Adrian wieder etwas mehr Zeit und somit konnten wir die Anstellung vollziehen.

Adrians grosse Leidenschaft ist nach wie vor die Nutztierfütterung, wo er als Praktiker und Agronom auf einen grosse Erfahrung blicken kann. Wir sind überzeugt, dass uns dieses Wissen und seine Leidenschaft einen grossen Mehrwert bedeutet.

Wir wünschen Adrian einen guten Start und freuen uns auf eine erfolgreiche Zusammenarbeit.